• 24. März 2007 - 
  • 113 Kinder und Jugendliche lassen die Köpfe qualmen
    Kernen i.R.(dan): Das traditionelle "Frühlingsturnier" der Schachjugend der SpVgg Rommelshausen lockte am Samstag wieder eine große Zahl an Teilnehmern in die Sporthalle Rommelshausen. Unter den 98 Jungen und 15 Mädchen aus 20 Vereinen waren auch 13 Nachwuchs-Denksportler der SpVgg.

    Bevor das Turnier beginnen konnte, hatten die „Römer“ Gastgeber einige bange Minuten zu überstehen: Nicht nur, dass der wenig frühlingshafte Schneefall etlichen Teilnehmern Probleme bei der Anfahrt bereitete, auch einer der für die reibungslose Turnierverwaltung unentbehrlichen PC’s gab wenige Minuten vor Turnierbeginn den Geist auf. Zum Glück erwies sich, dass die „Römer“ in Thorsten Mekler und Markus Klebig zwei ausgewiesene Computer-Experten in ihren Reihen hatten, die mit gekonnten Griffen Speicherchips und Platinen wechselten und so doch noch einen planmäßigen Turnierbeginn ermöglichten.

    Nach sieben bzw. neun spannenden Runden im sogenannten „Schweizer System“, in dem stets die punktgleichen Spieler gegeneinander gelost werden, standen die Jahrgangs-Sieger fest: Das „U18/U16“-Turnier dominierte Paul Bogenschütze von den SF Deizisau, er blieb mit 6:1 Punkten ungeschlagen und sicherte sich als Gesamtsieger souverän den „U16“-Pokal. Damit verwies er Jonas Belzner vom Gastgeber SpVgg Rommelshausen um einen halben Punkt auf Rang zwei, der sich den „U18“-Pokal sicherte. Das „U14“-Turnier sah in Alexander Schäfer einen klaren Sieger, er dominierte das Turnier mit 7:0 Punkten. Seine Schwester Daniela Schäfer lieferte sich im „U12“-Turnier ein totes Rennen mit Lauritz Jansen vom im Sommer 2006 neu gegründeten Verein SG Königskinder Hohentübingen. Beide kamen auf 8,5 Punkte. Da auch die Feinwertung (Punktsumme der Gegner) Gleichstand ergab, musste das Los über die Pokalvergabe entscheiden. Für die Wertung zum Jugend-Grand-Prix der württembergischen und badischen Schachjugend erhalten die beiden jedoch die selbe Punktzahl gutgeschrieben.

    Das Turnier der Jahrgänge „U10/U8“ gewann überlegen Alexander Volz vom SK Ettlingen. Er besiegte im direkten Aufeinandertreffen in der siebten Runde seinen stärksten Konkurrenten Philipp Mainik vom SV Fellbach, der am Ende mit 8:1 Zählern auf Platz zwei landete. Besonders umkämpft war der „U8“-Pokal: Am Ende hatten vier Kinder je 5:4 Punkte und lagen auch nach der Feinwertung so eng beisammen, dass sogar die „verfeinerte Feinwertung“ berechnet werden musste. Der glückliche Gewinner Kevin Aras vom TSV Denkendorf hatte danach denkbar knapp die Nase vor Veit Billinger vom SC Ostfildern. Dessen Jugendleiter, der frühere „Römer“ Spitzenspieler Vincenzo Giacopelli trauerte hernach den vergebenen Chancen seines Schützlings nach: „Veit hat ein Superturnier gespielt und besaß in den beiden letzten Runden gegen starke Gegner gute Gewinnchancen. Schade für ihn, dass es am Schluss so knapp nicht gereicht hat“.

    Der Mannschaftspokal wurde zwischen elf Vereinen ausgespielt, die mindestens vier Kindern aus drei Jahrgängen aufbieten konnten. Am Ende hatte die SG Königskinder Hohentübingen mit 27,5 Punkten deutlich die Nase vorn. Die beiden schärfsten Verfolger SV Fellbach und SC Tamm belegten mit je 24,0 Punkten die Plätze zwei und drei.

    Einige „Römer“ Nachwuchs-Schachspieler sammelten im eigenen Turnier ihre ersten Erfahrungen. Am besten gelang dies Jona Eissele, der in seinem ersten Schachturnier beachtliche 5,5:3,5 Punkte im Jahrgang „U10“ sammelte und am Ende den neunten Platz unter 40 Teilnehmern belegte. Stefan Lange erspielte bei seinem Turnierdebüt 4,5:4,5 Punkte, Björn Konzmann freute sich über 3,5:5,5 Zähler, und Tobias Aigner durfte mit seinen 3:6 Punkten mehr als zufrieden sein. Am Ende fehlte ihm ein bisschen die Kondition für ein besseres Resultat. „Schach ist eben nicht nur ein Spiel, sondern auch Leistungssport“, bemerkte sein Trainer Daniel Hoefer dazu. „Das merkt man gerade bei solchen Turnieren, die über einen ganzen Tag gehen.“ In der Tat hatten alle 113 Kinder beachtliches vollbracht: Die Jahrgänge „U18-U14“ spielten sieben Partien mit je 20 Minuten Bedenkzeit, die Jahrgänge „U12-U8“ neun Partien mit je 15 Minuten. Ein überraschendes Resultat erspielte der erst sechs Jahre junge vereinslose Dennis Jüttner aus Kernen-Rommelshausen: Mit 4:5 Punkten wurde er Fünfter im „U8“-Wettbewerb und belegte im Turnier einen sehr guten 24. Platz unter 40 Teilnehmern. Dennis Jüttner hat das Schachspiel zu Hause durch die PC-Software „Fritz und Fertig“ gelernt und nimmt derzeit am Anfängergrundkurs der SpVgg teil, bewies dort jedoch bereits erstaunliche Fertigkeiten und wurde daher eingeladen, das „Frühlingsturnier“ einmal mitzuspielen. Das Spiel am „richtigen“ Brett bereitete ihm dabei ebenso wenig Probleme wie der eigentlich doch sehr gewöhnungsbedürftige Umgang mit der Schachuhr.

    Dass es den Kindern während des Turnieres an nichts mangelte, dafür sorgten die „guten Seelen“ in der Küche und der Cafeteria: Mit einer Riesenportion leckerer Spaghetti mit zweierlei Saucen und Nachschlag umsonst sorgte der Wirt der Rommelshausener Sportgaststätte, unterstützt von vielen fleißigen Händen für die hungrigen Mägen. Die Eltern der „Römer“ Schachkids trugen mit Helferdiensten und zahlreichen leckeren Kuchenspenden zum Gelingen der Veranstaltung bei.

    Pünktlich um 16:30 Uhr begann die Siegerehrung. Neben den Pokalen für die Jahrgangs-Sieger standen für alle Teilnehmer Urkunden, sowie zahlreiche Buch- und Sachpreise, gespendet von örtlichen Firmen bereit. So musste niemand mit leeren Händen nach Hause gehen. Das 12. Römer Frühlingsturnier war trotz Winterwetter und PC-Panne reibungslos verlaufen – nicht zuletzt ein Verdienst der Turnierleiter Martin Bried und Markus Büchele, sowie der zahlreichen „Römer“ Aktiven, die mit Rat und vor allem mit Tat beim Auf- und Abbau sowie den vielen kleinen und großen Aufgaben während des Turniers für einen reibungslosen Ablauf sorgten.


    Zum 12.Römer Frühlings-Schnellschachturnier


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