|
||||
Stuttgart/Kernen Der Zweitligaabsteiger und Aufstiegsfavorit Stuttgart 1 in der bisher stärksten Aufstellung gegen den ersatzgeschwächten Aufsteiger - IM Davit Lobzhanidze, bisher Garant für sichere Siege, konnte am heutigen Spieltag nicht antreten - aus Rommelshausen. David (ohne Davit) gegen Goliath, deutlicher konnten die Vorzeichen nicht sein. An allen acht Brettern war Stuttgart den Römern überlegen, teilweise um über 200 DWZ Punkte. Und so verwunderte es auch niemand, daß die heutige Oberligabegegnung den dem ungleichen Kräfteverhältniss entsprechenden Spielverlauf nahm. Bereits nach knapp über zwei Stunden musste Roland Muth an Brett 7 gegen das Stuttgarter Nachwuchstalent Andreas Strunski nach zu passiver Eröffnungsbehandlung aufgeben. Tobias Hirneise an Brett 1 hatte es mit IM Benkovic zu tun, der extra eingeflogen wurde, um IM Lobzhanidze etwas entgegenzuhalten. Aber auch Tobias wollte um den ganzen Punkt kämpfen, hat er doch schon einige IM und GM Skalps an seinem Gürtel hängen. Heute sollte es aber nicht sein. In einer modernen Skandinavisch-Variante mit Dame d6 konnte sich Tobias zwar eine gute Stellung erarbeiten, musste dann aber nach einem Einsteller sofort den König umlegen. Eckart Bauer an Brett 3 hatte mit Weiß Caro-Kann auf dem Brett, eine Eröffnung die Eckart aus seinem eigenen Repertoire sehr gut kennt. Trotzdem kam er gegen FM Reuß positionell in Nachteil, gab erst die Qualität um den Druck zu mindern, musste dann aber nach 3 ½ Stunden Spielzeit der Spielstärke seines Gegners Tribut zollen und den Punkt abgeben. Den Ehrenpunkt für Rom holte FM Thomas Heinatz an Brett 2. Er stand fast von Anfang an am Königsflügel unter Druck, verteidigte sich jedoch erfindungsreich und schüttelte einen gefährlichen Angriff auf die gegnerische Rochadestellung aus dem Ärmel. Das Umschalten von Angriff auf Verteidigung ist schon so manchem Schachspieler mißlungen, und so griff auch Thomas’ Gegner prompt zum Zwischenstand von 1:3 fehl. Auch Jens Hirneise an Brett 6 hatte gegen eine positionell überlegene Stellung anzukämpfen, standen doch alle seine Figuren bis auf einen Läufer auf der Grundreihe. Aber Jens schaffte es, seinen Gegner so sehr zu beschäftigen, daß dieser sehr viel Zeit verbrauchte und in bereits bestehender Zeitnot das Remisangebot des Römers annahm. Dann passierte es Schlag auf Schlag. Die restlichen drei Partien gingen innerhalb von vier Minuten allesamt an die starken Stuttgarter Spieler. Oliver Jovalekic an Brett 4 opferte obligatorisch einen Bauern, um Angriff zu erhalten. Oliver gelang es dann auch, die Königsstellung seines Gegners zu schwächen, doch nach erzwungenem Damentausch verflachte der Angriff zusehens zu einem verlorenen Turmendspiel mit Minusbauer. Sacha Strathmann an Brett 5 opferte früh seinen Läufer gegen zwei Bauern, um erst gar nicht in eine passive Stellung zu geraten. Das resultierende starke Bauernzentrum war im weiteren Spielverlauf aber nicht stark genug, um die Minusfigur aufzuwiegen. Daniel Hoefer an Brett 8 wahrte gegen Altmeister Migl lange Zeit eine verteidigungsfähige Stellung, musste aber dann die taktische Überlegenheit des Stuttgarters mit einer Figur und im Anschluß mit der Verlust der Partie zum Endstand von 1,5:6,5 bezahlen. Heute gab es nichts zu rütteln, Stuttgart war einfach stärker. Sollten es die Stuttgarter schaffen, weiterhin Ihre starken Spieler an die Bretter zu bekommen, sind sie der Topfavorit auf den direkten Wiederaufstieg. Für Rommelshausen jedoch ist noch nichts passiert. Mit den zwei Niederlagen gegen die starken Teams aus Böblingen und Stuttgart können die Römer gut leben, bereits dem nächsten Gegner, die zweite Mannschaft aus Stuttgart, kann wieder auf Augenhöhe begegnet werden. 3.Spieltag Oberliga Württemberg: Stuttgarter SF I - SpVgg Rommelshausen I = 6,5:1,5
|