Magstadt/Kernen i. R. (dan) Nach vier aufeinander folgenden Meistertiteln fehlte den Schach-Kids der Haldenschule Rommelshausen dieses Mal ein einziger Brettpunkt zur erneuten Titelverteidigung. Nach sieben spannenden Runden lagen bei der Württembergischen Grundschul-Schachmeisterschaft drei Mannschaften mit je 11:3 Punkten gleichauf. Die Bruckenackerschule Bernhausen hatte jedoch die Winzigkeit eines halben Brettpunktes Vorsprung und wurde damit Württembergischer Grundschul-Schachmeister 2018, gefolgt von der Haldenschule Rommelshausen und der Innenstadt-Grundschule Tübingen. Alle drei Teams haben sich damit für die Deutsche Grundschul-Schachmeisterschaft qualifiziert, die vom 6. bis 9. Mai 2018 in Friedrichroda/Thüringen stattfindet. Im separat ausgetragenen Turnier der Grundschulen Mädchen setzte sich nach einer spannenden Schlussrunde die Element-I-Schule Stuttgart knapp gegen die Kelterschule Neckarrems durch. Sie löste damit ebenfalls das Ticket zur Deutschen Grundschulmeisterschaft.
Um ein Haar wäre die Württembergische Schulschach-Meisterschaft der Grundschulen ein völliger Triumph von Simona Gheng geworden, die sowohl die Bruckenackerschule Filderstadt als auch die mit der Spvgg Rommelshausen kooperierenden Schach-AGs der Haldenschule und der Kelterschule betreut. Zwei dieser drei Teams darf sie nun nach Friedrichroda zur Deutschen Schulschach-Meisterschaft begleiten. Insgesamt nahmen 16 Vierermannschaften aus Württemberg an dem vom SC Magstadt vorbildlich organisierten Turnier teil, darunter zwölf Teams im allgemeinen Turnier sowie vier Teams in dem 2017 neu eingeführten Wettbewerb der Grundschulen Mädchen. Alle teilnehmenden Mannschaften qualifizierten sich zuvor in neun Schulschach-Bezirken für die Württembergische Meisterschaft, darunter auch zwei Mannschaften der Haldenschule Rommelshausen sowie die Mädchenmannschaft der Kelterschule Neckarrems (die WKZ berichtete am 8.2.2018).
Das allgemeine Turnier wurde mit sieben Runden im sogenannten Schweizer System ausgetragen, bei dem in jeder Runde die punktgleichen Teams gegeneinander gelost werden. Das Mädchen-Turnier wurde doppelrundig ausgetragen. Jedes Kind hatte für jede Partie 20 Minuten Bedenkzeit zur Verfügung, so dass ein Spiel jeweils knapp eine Schulstunde dauerte. Die beiden Mannschaften der Haldenschule trafen gleich in der ersten Runde aufeinander, wobei der Haldenschule 2 ein überraschendes 2:2 gegen die favorisierte Haldenschule 1 gelang. Danach trennten sich freilich die Wege, und die junge Mannschaft der Haldenschule 2 holte im Laufe des Turniers nur noch ein weiteres 2:2 und belegte am Ende Platz 12. Für die Kinder, die überwiegend erst in der ersten oder zweiten Klasse sind, war es eine großartige Erfahrung und gewiss ein Erlebnis, dabei zu sein. Die als Mitfavorit gehandelten „Römer“ Schach-Kids der Haldenschule 1 zeigten indes, dass sie beabsichtigten, um den Titel zu kämpfen. Nach einem 4:0-Sieg gegen die Grundschule Täferrot hielten sie die starke Konkurrenz von der Rauchbeinschule Schwäbisch Gmünd mit einem knappen, aber wichtigen 2,5:1,5-Sieg auf Distanz und trennten sich im anschließenden Favoritenduell 2:2 von der Bruckenackerschule. In der fünften Runde gelang ihnen in der Besetzung mit Tim Pörsch, Joel Pilchowski, Max von Asow und Lian Ersöz ein sensationeller 4:0-Sieg gegen den bis dahin unbesiegten Tabellenführer, die Innenstadt-Grundschule Tübingen. Damit war das Tor zur Deutschen Meisterschaft weit offen und die Haldenschüler hatten es selbst in der Hand, sogar erneut den Meistertitel zu holen. Gegner in der sechsten Runde war die Römerschule Stuttgart, die sich ihrerseits noch Hoffnungen auf einen Qualifikationsplatz machte. Die Haldenschüler blieben auch in diesem Match unbesiegt, spielten 2:2 und hielten auch dieses Team auf Distanz, mussten aber die Bruckenackerschule nach Brettpunkten vorbei ziehen lassen. In der letzten Runde gewannen alle führenden Mannschaften ihre Partien, so dass sich an der Rangfolge nichts mehr änderte. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge dürfen sich die jungen „Römer“ nun über den Vizemeistertitel und die erreichte Qualifikation für die Deutsche Schulschachmeisterschaft freuen.
Schwerer hatten die Mädchen der Kelterschule Neckarrems ihr Ergebnis zu verdauen: Nachdem krankheitsbedingt eine starke Spielerin ihres Teams kurzfristig absagen musste, schlugen sich Eva Müller, Marisa Joppich, Felicia Lutz und Laura Pertl wacker und holten unter anderem gegen das starke Team der Element-I-Schule in der Hinrunde ein 2:2 heraus. In der letzten Runde kam es zum Rückspiel dieser beiden Teams, wobei die Kelterschule einen Sieg zum Titel benötigte, der Element-I-Schule hingegen ein 2:2 gereicht hätte. Eva Müller gewann ihre Partie am Spitzenbrett souverän und holte damit volle 6:0 Punkte für ihr Team. Marisa Joppich verlor ihre Partie und Felicia Lutz setzte ihre Gegnerin leider nur Patt, statt mit ihrem großen materiellen Übergewicht Schachmatt zu setzen. Somit stand es 1,5:1,5 und mit einem Sieg von Laura Pertl wäre noch der Titel möglich gewesen. Nach einem langen Wettkampf, der zusätzlich von einem für Kinderschachverhältnisse recht rustikalen Eingreifen eines Schiedsrichters betroffen war, musste sie sich ihrer Gegnerin schließlich geschlagen geben. Mit 8:4 Punkten wurde die Kelterschule Neckarrems somit Württembergischer Vizemeister der Grundschulen Mädchen.
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| Blick in den Turniersaal; vorn rechts Eva Müller, dahinter Marisa Joppich (beide Kelterschule Neckarrems) |
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| Württembergischer Grundschul-Vizemeister 2018 Haldenschule Rommelshausen, vorn von links nach rechts: David Hampp, Ephraim Diavanga, Lian Ersöz, Joel Pilchowski, Tim Pörsch, Max von Asow; hinten von links nach rechts: Bernd Grill (Schulschachreferent Württemberg), Simona Gheng (Schach-AG-Leiterin und Mannschaftsbetreuerin) |
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| Württembergischer Vizemeister Grundschulen Mädchen 2018 Kelterschule Neckarrems, von links nach rechts: Felicia Lutz, Marisa Joppich, Laura Pertl, Eva Müller. |
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