Ulm/Kernen i.R. Im letzten Spiel der Schach-Oberliga gingen beide Teams ersatzgeschwächt an die Bretter. Für beide ging es um nichts mehr, dennoch wurde standesgemäß bis zum letzten Zug gekämpft. So stand nach spannendem Verlauf erst nach sechs Stunden der 4:4-Endstand fest. Die „Römer“ beenden damit ihre zweite Oberliga-Saison auf dem geteilten vierten Platz.
Schon bei Matchbeginn lagen die „Römer“ mit 0:1 im Rückstand, da man das zweite Brett frei lassen musste. Dennoch kämpften die SpVgg-Denksportler gegen die favorisierten Gastgeber Post SV Ulm couragiert und kamen folgerichtig durch einen starken Angriffssieg von Eckart Bauer zum 1:1-Ausgleich. Ersatzmann Helmut Belzner konnte seine Stellung gegen alle gegnerischen Eindringversuche abriegeln und erspielte ein sicheres Remis. Leider verpasste Daniel Hoefer in seinem dritten Reserve-Einsatz für „Rom I“ eine gute Chance, Vorteil zu erlangen und musste seinem starken Gegner nach Ende der Zeitnotphase die Hand zur Aufgabe reichen. Oliver Jovalekic hingegen hatte einen Glanztag erwischt, kam gut aus der Eröffnung, erzielte einigen positionellen Vorteil und überwand seinen Gegner schließlich im Endspiel. Mannschaftsführer Roland Muth büßte im Partieverlauf eine Qualität ein, die ihn leider trotz kreativer Gegenwehr die Partie kostete, wodurch „Rom“ erneut in Rückstand geriet.
Beim Stande von 2,5:3,5 hieß es nun zittern und hoffen auf die beiden Partien von IM David Lobzhanidze und FM Jens Hirneise, die beide etwas besser standen und auf Gewinn spielen konnten. Jens Hirneise versuchte an Brett drei über eine Stunde lang, seinen Mehrbauern im Damenendspiel zum Sieg zu verwerten. Als die Uhr sich unerbittlich weiterbewegte und beiden Spielern nur mehr 2:30 Minuten Restbedenkzeit verblieben, stellte der junge „Römer“ leider einen Bauern ein, wonach an einen Sieg nicht mehr zu denken war. Diese Partie endete also Remis. Somit musste es David Lobzhanidze am Spitzenbrett richten, der gegen den starken Ulmer Mark Heidenfeld nach wechselhaftem Spielverlauf ein Endspiel mit Dame, Läufer und Bauer gegen Dame bekam. Vom Material her eine klare Sache, erwies sich diese Konstellation als äußerst prekär, denn bei einem Damentausch hätte die Partie sofort in einer bekannten Remisstellung mit Randbauer und „falschem Läufer“ geendet. Der georgische „Römer“ Spitzenspieler kämpfte indes unverdrossen. Und mit der letzten Minute seiner Bedenkzeit schaffte er es tatsächlich, noch ein Mattnetz zu knüpfen und seinen Gegner zur Aufgabe zu zwingen. Am Ende ging es also mit einem aus „Römer“ Sicht hochverdienten 4:4 aus, obwohl die SpVgg nur zu siebt angetreten war.
9.Spieltag Oberliga Württemberg: Post-SV Ulm I - SpVgg Rommelshausen I = 4,0:4,0 |